Am Workshop nahmen ca. 20 TeilnehmerInnen aus verschiedenen Branchen und Einrichtungen teil. Ziel war es, neben informativen Diskussionen, das Projekt „HyTrA“ vorzustellen und neue, interessante Partner für das Projekt zu gewinnen.
Workshopinhalte und Teilnehmer:
Unser Gastgeber war die Atlantis Special Economic Zone for Green Technologies.
Der Industriepark, der sich auf grüne Technologien spezialisiert hat, hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Unternehmen im Park anzusiedeln und die Bevölkerung sowie Partner aus der Industrie in den verschiedenen Themen zu unterrichten. Hauptinhalt der Diskussion war die Einrichtung eines Ausbildungsprogramms, um die Unternehmen vor Ort für die Herstellung von Komponenten und die Wartung der Systeme zu schulen.
Ursula Wellmann war als Vertreterin der ASZE dabei und sagt: “Nachhaltige Technologien und die damit verbundenen Berufsbilder öffnen Chancen für Beschäftigung und Wohlstand“.
Die NGO GreenCape, hat sich auf den Ausbau erneuerbarer Energien in Südafrika konzentriert. GreenCape wird bei Beratungs- und Vernetzungsaufgaben unterstützen und bei der Geschäftsentwicklung sowie Ansiedlung der Technologie in Südafrika helfen. Zur Diskussion standen eine mögliche Firmengründung beziehungsweise die Eröffnung einer Zweigstelle der Texulting GmbH in Kapstadt, da sich die Vermarktung des Microgrids vor Ort leichter gestalten würde.
Als Sprecher im Workshop unterstütze uns zudem Herr Gerhard Human. Der selbstständige Experte für den Einsatz von Wasserstofftechnologie in Südafrika sieht ein großes Einsatzgebiet im Bereich des Bergbaus. Der Bergbau, vor allem die Gewinnung von Eisenerz, gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Südafrika. Herr Human erläuterte, dass es bereits in der Vergangenheit viele Projekte gab, aber der richtige Durchbruch der Wasserstofftechnologie noch nicht erreicht wurde. Als ehemaliger Projektbeteiligter des HySA-Projekt in SA könnte hier eine gute Partnerschaft für die Weiterentwicklung des Projektes entstehen. Gerhard Human: „Südafrika ist ein Vorreiter bei der Nutzung grüner Energien, HyTrA leistet einen wichtigen Beitrag zur Transformation in der Industrie.“
Zudem wurden mit den Vertretern der Universität Stellenbosch und der Fraunhofer Außenstelle Südafrika in Stellenbosch die Zusammenarbeit auf der wissenschaftlichen Ebene diskutiert. Als potentieller Aufstellort für das Microgrid war die Mariendal Experimental Farm im Gespräch. Die Versuchsfarm der Fakultät für Agrarwissenschaften dient in erster Linie als Feldlabor, in welchem Forschungsprojekte und die Ausbildung von Studenten unter streng kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden.
Weiterhin war beim Workshop die Firma Mantula anwesend, welche sich mit der Konzeptionierung von Solaranlagen beschäftigt. Hier wäre eine Zusammenarbeit gut vorstellbar.
Auch ein Unternehmen aus dem Textilbereich war beim Workshop zugegen – Braitex. Diese stellen schmale textile Bänder her und kämpfen, wie alle Unternehmen vor Ort, vor allem mit den geplanten Stromausfällen. Hier wäre das Microgrid eine gute Lösung. Im Gespräch kam hervor, dass der staatliche Stromanbieter plant, höhere Gebühren auf Solaranlagennutzer umzulegen, da diese zunächst tagsüber ihren eigenen Strom nutzen, jedoch Nachts Strom aus dem allgemeinen Netz beziehen, weshalb hier Probleme entstehen, da es den Kohlekraftwerken nicht möglich ist, entsprechend agil zu regulieren und den Mehrbedarf des Nachts zu decken. Auch diesbezüglich kann die Energiespeicherung in Form von Wasserstoff sehr hilfreich unterstützen.
Zusätzlich nahm Peter Adler, Consultant aus dem Bereich Textil, am Workshop teil. Seine Aufgabe soll es sein, die weitere Vernetzung in die Textilbranche voran zu treiben.
Während des Aufenthalts in Südafrika wurde zudem der Firma Alu-Cab ein Besuch abgestattet. Der Hersteller von Campingaufbauten für Fahrzeuge war interessiert, das Microgrid auf ihrem Gelände zu testen. Um bei den Strompausen weiter produzieren zu können, benutzt Alu-Cab momentan einen großen Dieselgenerator, welcher jedoch hohe Kosten verursacht. Neben der Abdeckung der Strompausen gäbe es hier noch eine weitere interessante Anwendung für das Microgrid: Alu-Cab besitzt mehrere elektrische Gabelstapler. Das Microgrid könnte tagsüber den Wasserstoff produzieren und speichern, der anschließend nachts zum Laden der Gabelstapler genutzt werden kann.
Das letzte interessante Gespräch des Workshops, wurde mit der d-school geführt. Diese unterrichtet vorwiegend Studierende der Universität in Kapstadt im Bereich des Design Thinking. Hier wird das Projekt „HyTrA“ verschiedene Aufgabenstellungen rund um das Thema Microgrid an die Studierenden übergeben, welche diese Themen im nächsten Kurs, im Herbst, intensiv bearbeiten werden. Themen könnten beispielsweise die Einbindung der Technologie in die Gesellschaft oder ähnliches sein. Alle Projektpartner „HyTrA“ fanden diesen Ansatz sehr spannend, da so gegebenenfalls Aspekte zum Vorschein kommen können, die so noch nicht bedacht wurden. Gleichzeitig können diese gemeinsamen Themen die Projektreichweite erhöhen. Die Studierenden nehmen Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Projekt mit und können diese anschließend den Unternehmen näherbringen.